Samstag, Dezember 23, 2006

Frohe Weihnachten!


Heute ist es mir gelungen meine Weihnachtsgeschenke zu vervollständigen. Meine Mutter zieht da in der Regel immer etwas den Kürzeren, weil ich einfach nie eine einigermaßen brauchbare Idee für ihr Geschenk habe. Aber wie heißt es so schön „Der Wille gilt fürs Werk“, damit hab ich auch die vergangen Jahre mein schlechtes gewissen einigermaßen in Zaum gehalten. Aber was solls. Der morgige Tag wird wie jedes Jahr „very traditional“, Vormittag Christbaum aufputzen, abends dann ein ausgiebiges Mahl danach Bescherung und um Mitternacht dann ab in die Mette.
Der Gang in zur Mette wird für mich zunehmend zu einem Gewissenskonflikt, so gehörte ich vor einigen Jahren ja noch zu den fleißigsten Kirchgängern im Ort, dies lag nicht zuletzt in meinem Ministrantendienst begründet. Und heute? Weit hab ich es gebracht, rein sakral, soweit, dass ich sogar Ketzerlektüre wie Dan Browns „Illuminati“ unter den Christbaum lege. Ich hoffe man nimmt es mir im Jenseits nicht allzu übel.
Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest!

Montag, Dezember 18, 2006

Weihnachtsgefecht

Ich mein ich bin ja selber schuld. Ich hätte mir ja auch schon viel früher neue Schuhe kaufen können, nicht erst wenn sich die Sohle schon ablöst und es von unten her schon merklich nass herein geht. Jetzt hab ich mich heute endlich durchgerungen Schuhe zu kaufen, denk ich mir, fährst du nach Seiersberg, da gibst auf einen Fleck gleich ein mehrere Schuhgeschäfte.
Ja, die Annahme war natürlich richtig, aber bis man einmal zu einem Geschäft kommt, das dauert, gerade in der Hochsaison des vorweihnachtlichen Einkaufsstresses. Es war ja auch ganz interessant die Leute da in ihrer Hektik zu beobachten, natürlich werden jetz einige sagen, klar, der faule Student hat ja Zeit, andere haben eben Stress. Wenn ich nicht wüsste, dass für diesen Stress die Leute zu 90% selbst verantwortlich sind, dann müsste ich ihnen ja fast Recht geben, aber so. Naja, so konnte ich neben dem Schuhkauf wenigstens meine Beobachtungen anstellen, war ja auch recht amüsant. Prinzipiell kann man ja hierbei mehrere Personengruppen beobachten, da sind zum einen Familienfragmente (meist Mutter und Kleinkind), vollkommen planlose Väter (ohne Restfamilie), oder Singles. Ich bin so gegen 10 Uhr am Einkaufstempel eingetroffen und da war es noch vergleichsweise ruhig. Vor allem die Kleinkinder konnten noch mit Schnullern usw. ruhig gestellt werden. So gegen 11:00 Uhr war aus der unteren Etage des Einkaufszentrums, also jenem Teil mit dem geringern Anteil an Spielwarengeschäften, schon ein leichtes Raunen hörbar, welches sich ab 12:00 Uhr Mittag zu einem regelrechten Kanon aus Kleinkindergeschrei, untermalt mit Kitschweihnachtsliedern aus allen Ecken, entwickelte. Als ich so ca. um halb eins durch die obere Verkaufsebene zu meinen Auto flüchtete, kam mir einen Jungmutter, ihr verzweifelt schreiendes Kind in den Händen haltend, entgegen gehastet. Sie flüchtete sich mit ihrem kleinen Schreihals in ein Spielwarengeschäft, wo das Kleine zwischen Lego und Plüsch Teddybären ruhiggestellt werden konnte. Im Hinteren Bereich der unteren Verkaufseben flüchtete drei Singledamen mittleren Alters (a la „Sex and the City“) vor einer Mutter mit Zwillingskinderwagen, sich die Auswirkungen einer Schwangerschaft für ihre Figur vor Augen haltend, in den Erotik Shop von Beate Uhse. Im Außenbereich es Einkaufszentrums erinnerten die Jungväter, die sich aufmagaziniert mit Geschenken, zwischen den Christbaumverkäufern zu ihren Autos durchschlugen, an ein Rückzugsgefecht der Ardennenoffensive. Ich konnte mich glücklicherweise von der Masse der Verfolger Absetzen Richtung Heimat flüchten.

Freitag, Dezember 08, 2006

Flexibilität


Nach längerer Zeit konnte ich mich wieder einmal aufraffen einen Weblogeintrag zu verfassen. Man soll es kaum glauben, ich bin gerade dabei Starmania zu schauen. Natürlich weil es mich jetz so brennend interessiert, welches „Jungtalent“ vom „Fachpublikum“ ausgewählt wird, seine Musikkarriere mit der ersten Veröffentlichung auch gleich wieder zu beenden, nein, es geht eher darum, dass einfach nix Gscheiteres gezeigt wird. Gut, jetz hab ich 5 Minuten zugeschaut, und ich frag mich ob wirklich nix Gscheiteres is. Aber ich glaube ich muss da einfach durch, soweit muss man geistig einfach flexibel sein. Quantenmechanisch ausgedrückt, begebe ich mich also für ein bis zwei Stunden von einem angeregten Zustand auf den geistigen Grundzustand.
Ähnliche Flexibilität wie von mir, wird übrigens auch von den Gardesoldaten die vorm deutschen Kanzleramt stehen verlangt. In einem Interview erklärte Kanzlerin Merkel, dass es ihr Spaß macht ihre Garde etwas auf die Probe zu stellen. Natürlich auf militärischem Niveau. Die Garde wird am Morgen von der Kanzlerin in der Regel mit „Tach meine Garde“ begrüßt. Antwort der Garde: „Tach- Frau-Bundes-kanz-ler-in“. Jetz macht sich die Angie natürlich den Spaß und sagt nicht jeden Tag „Tach“ sondern auch mal „Guten morgen“. Und gerade diese enorme geistige Herausforderung stellt die rund 150 Soldaten inklusive Musikkapelle schon auf eine gewaltige Probe. Binnen Sekunden müssen sich alle Soldaten auf die geänderte Grußsituation einstellen und ihr Gebrüll völlig umdisponieren. Eigentlich gewaltig.