Sonntag, Jänner 28, 2007

Kaminfeuer


Soderle, jetzt is der Schnee auch da, in Vorau zumindest, in Graz lässt er noch auf sich warten. Es hat zwar in der letzten Woche vereinzelt geschneit, aber liegen ist eigentlich nix geblieben. Schnee hats derzeit auch in der größten Stadt von South Dakota, in Sioux Falls. Sioux Falls betreibt einen eigenen Regionalsender auf dem unter anderem auch meine Abteilungen der Behörde eine monatliche Sendung haben. Die Polizei zum Beispiel oder auch die Feuerwehr. Die Sendung der Feuerwehr nennt sich „Fire Call“ und als interessierter Zuschauer hat man die Möglichkeit Fragen an das Team von Fire Call zu stellen. Werden die Fragen in der Sendung aufgegriffen und beantwortet, erhält man, gewissermaßen als eine Art Bonifikation, ein T-Shirt von Sioux Falls Fire and Rescue. Ein gewisser „Hains from Austria“ hat sich natürlich die Gelegenheit nicht nehmen lassen und hat mit dem Hinweis, dass er aus Austria und nicht aus Australia käme auch eine Frage an den Moderator Jim Sideras gestellt. Einige Wochen später wurde die Frage von Hains beantwortet (ca. nach 3:30min im Video) und er hatte sein Leiberl im Postfach.

Das war wieder genau einer dieser Moment wo die virtuelle Welt Realität wird und man bemerkt, dass ja am anderen Ende auch wieder nur einer sitzt der sich Wahrscheinlich das gleiche denkt. Wie schnell man von der Virtualiät zur Realität kommt hat uns, den Usern von wax.at, auch der Niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant gezeigt, als er uns vergangenen Freitag zu einem „Kamingespräch“ in der neuen Landesfeuerwehrschule in Tulln eingeladen hat. Anfänglich waren wir doch etwas irritiert, doch als eine kleine Schar von Usern dann im Club 2 Stil, in der Runde mit dem Landeskommandanten und dem gesamten NÖ Landeskommando, über die diversesten Entwicklungen im Feuerwehrwesen plauderte war das Eis schnell gebrochen. Nachdem ich an diesem Tag nur eine Topfengulatsche gegessen hatte, kam mir das vom Landeskommandanten gesponserte Buffet im Anschluss an das Gespräch eigentlich ganz gelegen. Ich hatte aber einen harten Gegner im Kampf gegen Schnitzelsemmel und Lachsbrötchen, der stellvertretende Landeskommandant war mir mindestens ebenbürtig.

Freitag, Jänner 19, 2007

Alpen Taliban

Seit langem hat gestern wieder einmal eine Sitzung des Zentralkomitees der Chemiker stattgefunden. Nachdem unser Osteuropagesandter Martin wieder von seinem Auslandsaufenthalt in Ungarn zurückgekehrt ist, war das auch höchste Zeit. Neben ein paar weniger tiefsinnigen Gesprächen (Gänsekrainer usw.) zerbrachen wir uns auch massiv den Kopf über weltpolitische Entwicklungen. Ungeachtet dessen, dass wir uns darüber unterhalten haben ob nun von China und Russland eine immanente Weltkriegsgefahr ausgeht, geht eine Meldung auf orf.at online, wo der Parteichef der FPÖ, in jungen Jahren, Auf Bildern bei Wehrsportübungen zu sehen ist.
Natürlich sind das keine Wehrsportübungen, da gings ja nur um ein Spiel. Gotcha oder Paintball nennt sich das, ist ja Lustig wenn man sich gegenseitig mit Farbbällen beschießt. Aber, Himmel Sakrament, warum muss man sich dann mit dem unter Neonazis so beliebten alten Tarnanzug des Bundesheeres kleiden, Gürtelschnallen aus dem dritten Reich verwenden und mit Schlagstöcken herumlaufen?
Ist ja ganz interessant, dass 1980 ein Mitglied einer deutschen Wehrsportgruppe bei einem Anschlag aufs Oktoberfest in München 12 Menschen und sich selbst mit einer Splitterbombe tötete. Ist unser aller HC etwa ein Terrorist mit zahntechnisch perfektem blend a med Lächeln? Seine Anschläge auf die Menschenrechte usw. waren ja eher idealistischer Natur, aber alleine die Vorstellung, dass sich der Vorzeigeösterreicher in eine Reihe mit den von ihm so verhassten islamistischen Fundamentalisten stellen könnte ist schon etwas verwirrend. Man kennt sich ja nicht einmal aus, welche Ideologie da jetzt vertreten wird, auf der einen Seite die Neonazi Wehrsportgruppe auf der andere Seite das klare Bekenntnis, dass man die braunen Ränder der Partei abgeschnitten hat. Viel weiter geht man, der ehemalige Volksanwalt Stadler tritt als katholischer Fundamentalist auf. Bin schon gespannt wann der erste Abgeordnete der Fraktion von ganz rechts Außen das erste Mal mit Weihrauchbombe und Kruzifix ins Parlament marschiert. Könnte aber auch sein, dass man sich durchringt und die gottlosen Sozialisten sprengt, mit Weihwasser natürlich. Versucht man wirklich dem christlich sozialen Lager religiös den Rang abzulaufen oder handelt es sich dabei eventuell nur um einen ideologischen Tarnanzug mit braunen Punkten?

Montag, Jänner 01, 2007

Die Sauschädel vom Fernsehen


Durch den Umstand, dass wir zu Weihnachten eine neue Satellitenanlage auf digitaler Basis bekommen haben und damit auch im Vergleich zur alten Anlage ein paar Sender dazu gekommen sind, habe ich mich zu den Feiertagen intensiv mit dem Medium Fernsehen auseinandergesetzt. Jetzt könnte man hier natürlich dem fatalen Irrglauben unterliegen, dass eine größere Vielfalt an Sendern auch gleichzeitig ein spannenderes Fernsehprogramm mit sich bringt. Irrglaube wie gesagt. Hatten wir früher nur einen Sender der sich ganztäglich diesen dubiosen Anrufspielen widmete, so haben wir jetzt fünf oder sechs von dieser Sorte. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Doku- Sender. Mittlerweile weiß ich wie man Hochwasserschutzdämme repariert, Frischkäse herstellt und kenne mich mit Motorrad Tuning aus. Wer ein neues Steakmesser braucht oder einen noch saugstärkeren Staubsauger, der ist bei den zahlreichen Verkaufssendern gut aufgehoben. Und weil die Produkte dort so hochwertig sind, bekommt man gleich zwei zum Preis von einem wenn man nur sofort anruft. Aber die bereits erwähnten Anrufspiel- Sender sind mit Abstand am schlimmsten. „Rufen sie an, wir suchen Wörter die mit Auto beginnen, es ist ganz einfach.“ Ich glaube die Hälfte der Wörter die dann als Lösung angegeben werden, finden sich weder im Duden noch in irgendeinem anderen Nachschlagewerk. Glücklicherweise ist der Rechtsweg ja ausgeschlossen. Mit Glück und etwas Schwachsinn schaffen es dann doch immer wieder ein paar Leute, die wahrscheinlich ihre Gewinnsumme ohnehin schon in erfolglose Anrufversuche investiert haben. Glück bringt ja angeblicher Weise auch das Verspeisen eines Schweinekopfes (vulgo. Sauschädel) zu Silvester bzw. am Neujahrstag. Es soll da ja Leute geben die sogar die Ohren der armen Sau essen. Bei uns in der Familie hat der Sauschädel zu Neujahr schon eine lange Tradition, es isst zwar keiner Ohren bei uns, aber mein bereits verstorbener Großvater hat sich immer am Rüssel versucht. Mir ist zwar nicht bekannt aus welcher Gewebeart der Rüssel besteht, aber mit Fleisch hat das sicher nichts mehr zu tun. Hinterlistigerweis ließ mein Großvater den weichgekochten Rüssel sich immer in Sicherheit wiegen, indem er meinte: „Brauchst nicht zu zittern, ich fress dich schon nicht.“
Ich hab mich bisher nicht überwinden können, mit über den Rüssel herzumachen und bin eher bei den Teilen des Schädels geblieben die zumindest in irgendeiner Weise Fleischartige Konsistenz aufweisen. Aber wenn’s Glück bringt, warum nicht. Auf diesem Wege wünsch ich natürlich allen Weblog Lesern ein gutes und erfolgreiches neues Jahr.