Sonntag, August 20, 2006

Fidel's Reiskocher


Stern TV am Sonntag auf RTL bringt manchmal recht brauchbare Berichte hervor. Sicherlich ist auch viel Schund dabei, aber der Bericht heute über Kuba und das möglicherweise baldige Ableben von Fidel Castro war schon recht interessant. Eines der letzten kommunistischen Regime, das sich mit Mangelwirtschaft und Wirtschaftsboykott durchwurschtelt. Gerade die Mangelwirtschaft fördert den Erfindergeist der Landesbewohner. Hat man ja auch in der DDR beobachten können. Aber nicht nur der Erfindergeist macht das Leben unter dem Regime möglich sondern auch eine gewisse Sparsamkeit. Notgedrungen natürlich. Da ist es jedenfalls sehr hilfreich wenn man von der Regierung diverse Tipps bekommt um besser über die Runden zu kommen. Etwas kurios war, als bei genanntem Beitrag der alte Revolutionär Fidel einen Reiskocher vorführte. Genau erklärte der Commandante bei welcher Heizleistung mit wie viel Reis der Kocher am wirtschaftlichsten Arbeitet. Besser als die Verkaufsshows die am Vormittag immer auf ATV laufen. Dem Fidel nehm ich das ab, wenn er mir in bester Hausfrauenmanier einen Reiskocher erklärt. Den schlecht synchronisierten Verkaufstalenten auf ATV würde ich nicht einmal eine Gabel abkaufen. In einer Verkaufssendung wird man ihn aber wegen seiner Ideologie kaum unterbringen. Eine Kochsendung mit Castro wär auch möglich, Schweinebauch statt Schweinebucht.

Montag, August 14, 2006

¡Viva España!

Einen etwas exquisiten Touch hatte meine Matura in Spanisch schon. Französisch, Latein, etc. hat ja schnell wer, aber Spanisch is dann doch eher seltener. Der Grund warum ich Spanisch im BORG genommen habe war relativ einfach, es wurde kolportiert, dass Spanisch leichter als Russisch oder Französisch sei. Nachdem ich abgesehen von Baguettes und Camembert allem französischen etwas skeptisch gegenüber stehe (da werden bitte Froschschenkel und Schnecken gegessen!) und wir in unserer Gegend in der Besatzungszeit mit den Russen keine guten Erfahrungen gemacht haben, war die Entscheidung dann natürlich noch leichter. Am Ende der 8. Klasse konnte ich dann schon relativ fließend Spanisch sprechen, gut Ricky Martin bin ich deswegen keiner geworden, aber etwas Feuriges hatte das schon. Und Sprachreise in Granada war ich ja auch mit. So, fünf Jahre später steh ich jetzt mit einem LKW Fahrer aus Ceuta an der Brückenwaage und versuche ihm zu erklären, wo er hin soll. Ums Bürogebäude herum und zur Halle 3. Durchs gelbe Tor durch und dann immer rechts halten. Na servas, des war eine Prozedur. Wie schnell man Wissen abbaut, sagenhaft. Gut, er hat’s dann verstanden und man kommt auch wieder a bissl rein wenn man länger spricht, aber an den Vokabeln und an der Grammatik haperts schon gewaltig. Verstanden hab ich ihn ja einigermaßen, aber meine Satzkonstruktionen waren schon sehr abenteuerlich. Als er auf Spanisch gemeint hat, ich spreche mindestens genauso gut Spanisch wie er Deutsch, hab ich dann beschlossen mich wieder etwas mit der Sprache zu befassen, er hat nämlich kein einziges Wort auf Deutsch heraus gebracht.

Donnerstag, August 10, 2006

Destruction

Es gibt so Leute die müssen dauern etwas an ihrem Haus umbauen und verbessern. Hier die Raumeinteilung verändert, dort den Garten etwas vergrößert usw. Mein Vater ist so ein Typ, der hält es einfach nicht aus, wenn er nicht irgendwo was werkeln kann. Sommerprojekt ’06 ist der Umbau unserer Garage. Das Projekt beinhaltet den Abbruch einer Zwischenwand, die Erneuerung von ca. 30m² Estrich, den Einbau von zwei neuen Fenstern, einer Tür und neuer Garagentore. Neuer Verputz ist glaub ich auch geplant. Kurzum, ein Haufen Arbeit. Als ich heute von der Arbeit bekommen bin, war die Mauer schon gefallen, leider konnte ich aber keinen Fluchttunnel mehr finden und so stand mir und meinem Bruder der Estrich bevor. Naja, man hatte uns zwar kein Denkmal gebaut, wir holten aber trotzdem den Vorschlaghammer und rückten dem Estrich zu Leibe. Endgültig hat uns aber ein echter Schweizer Kraftlackel den Boden unter den Füßen weck gezogen, ein Bohrhammer der Firma Hilti, der Klassiker bei allen Heimwerkern. Ich bin ja auch überzeugter Hiltianer, schon im zarten Alter von 12 Jahren machte ich mit einem solchen Ding Bekanntschaft, da war der Estrich im Flur an der Reihe. Zwar ist meine Lieblingsfarbe Blau, aber beim Beton brauch ich des net unbedingt. Also bei besagtem Estrich war der Schotter nur in katalythischen Mengen dabei, der Rest war feinster Zement, gibt zwar eine schöne blaue Farbe, spreizt sich aber enorm. Einen Tag hatte ich da zu tun, da ging es heute deutlich besser.

Dienstag, August 08, 2006

einfach abgeseilt

Heute war ein richtiger Abseiler- Tag. Nachdem der neue Ferialpraktiant heute angekommen ist, und ich ihm einige meiner Routine Arbeiten zuschanzen konnte, war es ein eher gemütlicher Arbeitstag. Der neue ist ganz angenehm und auch vom Fach gewissermaßen. Daheim eine Landwirtschaft usw. der weis wenigstens wo die Milch herkommt, für mich als Häuselbub, für den die Milch ja offiziell aus dem Packerl kommt, ist das natürlich eine Bereicherung. Am Abend hab ich dann noch eine Ausbildungseinheit in Menschenrettung und Absturzsicherung eingelegt. Da ging’s unter Anderem auch um’s Abseilen. Immerhin ein schöner Ausgleich für mich und den Leuten hat’s auch gefallen. Nachdem ich meine Kameraden zuerst mit Knotenkunde und etwas grundlegender Physik gequält habe, haben wir dann unseren Schlauchturm erklommen. Abwärts ging’s dann natürlich am Seil. Am nächsten Mittwoch geht’s dann weiter damit.

Sonntag, August 06, 2006

Klempner von Beruf

Bei Kühlen 16°C kommt man normalerweise nicht auf die Idee eine Grillparty zu machen, aber wie hätte der Stefan vor zwei Wochen, als er uns zu einer Grillerei anlässlich seiner bestandenen Meisterprüfung eingeladen hat, wissen können dass der Sommer eine Pause einlegt. Letztendlich war es aber eine schöne Feier und danach hätte sich der Stefan, neben dem Gas-, Wasser-, Heizungsinstallateurmeister, auch noch den Titel „Grillmeister“ verdient. Geri, der auch der auch leidenschaftlicher Fußballer ist, war geneigt es auch mit der Meisterprüfung zu versuche, alleine klappt es dann anscheinend doch besser als zu elft meinte er. Die Grillfeier war dann noch ein schöner Abschluss für meine erste Arbeitswoche, die eigentlich ohne gröbere Schnitzer meinerseits verlaufen ist. Morgen kommt dann ein neuer Ferialpraktikant dazu, des is dann wieder ein Auftrag für Gerti.
Sonst war die Woche eigentlich nix dramatisches los, das Aufstehen um 05:45 hängt mir irgendwie den ganzen Tag nach, komisch ist, dass es ab 06:00 deutlich besser ist, alles vor sechs Uhr is mir einfach zu früh. Sicherlich wenn man müsste halt früher schlafen gehen, dann wär’s eventuell auch besser. Währen man die Analysen im Labor macht merkt man die Müdigkeit nicht so stark, nur beim Eingeben der Werte bin ich hie und da ein bisschen eingenickt, aber das passiert eben.

Dienstag, August 01, 2006

Die Milch machts...

Eigentlich verwunderlich wie schnell man sich wieder in die verschiedensten Arbeitsabläufe einarbeitet wenn man sie schon einige Mal gemacht hat. Obwohl ich jetzt rund 10 Monate nicht in der Firma war hab ich mich eigentlich recht schnell wieder zu Recht gefunden. Hier ein paar Trockenmassebestimmungen, dort ein paar Fettproben, zwischendurch Shake Hands mit dem Chef und es läuft schon wieder als ob man gar nie weg gewesen wäre. Mir gefällt in der Firma einfach das Arbeitsklima. Zugegebenermaßen ist der Chef etwas sehr schwierig aber im Labor rennt einfach der Schmäh und das macht die diversesten Routinearbeiten einfach leichter. Zwar gibt es im ohnehin heißen Sommer sicherlich bessere Tätigkeiten als sich mit staubtrockenem Milchpulver zu beschäftigen, aber es ist immerhin Laborarbeit. Da sind die Möglichkeiten in unseren Breiten ja eher dünn gesät. Ich bin stark am Überlegen einen Ferialarbeiter Betriebsrat zu gründen, nachdem ich heuer schon zum fünften Mal in der Firma Arbeite. Jetzt staubt mir das Milchpulver aber e schon bald aus Ohren. Im letzen Jahr im April kam ein neuer Lehrling ins Labor, Gerti. Die Gerti ist eigentlich nicht auf den Mund gefallen und hat von Beginn an gleich versucht mich für die diversesten Arbeiten einzuteilen, nachdem ich ihr vorgerechnet hatte, dass ich eigentlich schon länger in der Firma bin als sie, legte sich ihr Tatendrang wieder etwas. Ein absolutes Highlight in Labor ist der Meister. Manfred ist sehr leicht aus der Ruhe zu bringen und überreagiert gerne. Um die vorgegebenen Zeiten bei den diversesten Analysen einzuhalten, werden oft einfache Eieruhren gestellt. Wenn die Uhr klingelt bedeutet das dann, dass irgendwas zu tun is. Stellt man jetzt absichtlich eine weitere Eieruhr irgendwo im Labor, die genau dann abgeht, wenn der Analytiker gerade überhaupt keine Hand frei hat, kommt es immer wieder zu sehr lustigen Szenen. Gerade Manfred hat hier einige recht amüsante Beispiele geliefert. Und er tut es immer noch, trotz 40 Jährigem Dienstjubiläum und einiger Erfahrung im Umgang mit Ferialpraktikanten.